Sterben in Würde: Ich setze mich für ein stationäres Hospiz ein

19.04.2023
Pressemitteilung

Neumünster hat eine vorbildliche Struktur ehren- und hauptamtlicher Zusammenarbeit bei der Sterbebegleitung. Das „Neumünsteraner Modell“ sieht schon seit 2019 eine Zusammenarbeit der Hospiz-Initiative Neumünster und der Palliativstation des Friedrich-Ebert-Krankenhauses (FEK) mit Pflegeeinrichtungen und der ambulanten Palliativversorgung vor.

Gemeinsames Ziel ist, die Versorgung von Schwerkranken und Sterbenden in der Region Neumünster zu verbessern. Die Partner und Unterstützer des Neumünsteraner Modells sind ganz konkret die Hospiz-Initiative, das Pflege- und Servicezentrum von Diakonie und FEK als Träger der Spezialisierten Ambulanten Palliativversorgung (SAPV). Dort sind auch die Palliativärzte eingebunden.

Das Ziel der Versorgung Sterbender wird dadurch erreicht, Ehrenamtliche der Hospiz-Initiative in die Pflegeheime zu bringen, in denen in Neumünster etwa 250 Menschen pro Jahr sterben. Aktuell befinden sich etwa 1.100 Menschen in Neumünsteraner Pflegeheimen.

Was in Neumünster und im regionalen Umfeld fehlt, ist ein stationäres Hospiz, bei dem Menschen in ihren letzten Tagen begleitet werden können, wenn eine Versorgung zu Hause nicht mehr möglich und im Krankenhaus nicht mehr nötig ist. Mit dieser Einrichtung kann die vorhandene gute Struktur des „Neumünsteraner Modells“ sinnvoll ergänzt werden.

Mit der Diakonie Altholstein ist ein Betreiber eines solchen ersten stationären Hospizes in Neumünster gefunden worden. In Schleswig-Holstein gibt es bislang elf stationäre Hospize mit 131 Plätzen. Die palliativen Fachgesellschaften empfehlen, in Schleswig-Holstein weitere 19 Plätze zu errichten. Konkret könnten in Neumünster 12 Plätzen errichtet werden.

Ich setze mich dafür ein, dass dieses Projekt in Neumünster nicht nur unter den Anwohnerinnen und Anwohnern des von der Diakonie bereits erworbenen Grundstücks auf Akzeptanz stößt, sondern werde auch aktiv dafür werben, das für den Bau notwendige Spendenziel zu erreichen. Ich freue mich, dass sich bereits ein aktiver Personenkreis für Planung und Bau einsetzt. Was politisch unterstützt werden kann, unterstütze ich mit meiner Arbeit gern.

Der Umgang mit dem Sterben ist in unserer Gesellschaft oft genug ein Tabu – mindestens aber ein gemiedenes Thema. Für mich gehört ein würdevolles Lebensende zu den Aufgaben, denen wir uns als Gesellschaft verpflichtet fühlen sollten.